Morgenimpuls

Advertise on podcast: Morgenimpuls

This podcast has
1022 episodes
Language
Publisher
Explicit
No
Date created
2019/03/06
Average duration
3 min.
Release period
2 days

Description

Gedanken zu Gott und der Welt, Erlebnisse aus dem Alltag einer Ordensfrau - die Olper Franziskanerin Schwester Katharina startet mit Gebeten und Texten um 6 Uhr in den Morgen.

Social media

Check Morgenimpuls social media presence


Podcast episodes

Check latest episodes from Morgenimpuls podcast


Hören wir nicht auf füreinander zu beten
2024/02/26
Am 16. Januar ist Heike gestorben. Mit nur 53 Jahren. Heike war keine ganz enge Freundin, aber wir kannten uns schon sehr lange, hatten Zeiten mit intensiverem Kontakt und seit dem Beginn ihrer Erkrankung – vor ungefähr fünf Jahren – haben wir uns auch nie ganz aus den Augen verloren: Hin und wieder mal eine WhatsApp, ab und zu ein Telefonat. Ich wollte ihr zeigen, dass ich sie bei ihrem Kampf gegen den Krebs – mit all den Höhen und Tiefen – nie ganz vergesse und sie so gut es ging auf die Distanz begleite.Am Ende von WhatsApp-Nachrichten oder Telefonaten habe ich fast immer gesagt: Ich bete für dich! Denn ich wusste, Heike ist eine gläubige Frau, die diesen langen Kampf gegen den Krebs ohnehin nur mit ihrem Gottvertrauen und ihrem Glauben schaffen konnte. Als sie kurz nach Weihnachten entschieden hatte in ein Hospiz zu gehen, weil sie wusste, dass die letzte Etappe zu gehen ist, hatte ich sie auch wieder gefragt: Was kann ich für dich tun? Wenn es irgendetwas gibt, was ich für dich tun kann, dann sag Bescheid. Und Heike antwortete diesmal: Bete weiter für mich! Ich kann es im Moment nicht!Mich hat diese Antwort sehr berührt und demütig gemacht, weil niemand von uns weiß, wie wir selber einmal in unseren letzten Lebensstunden mit dem liebevollen Angebot Gottes umgehen werden. Egal, wie wir in guten Lebzeiten zu ihm standen. Ob uns der Zweifel packt oder die Angst ins Nichts zu fallen. Und ob Gott uns dann so weit weg erscheint, dass wir nicht mehr mit ihm sprechen können.Aber Heike und auch ich glauben beide an die Kraft und auch die Wirkung des Gebets. Dass sie mich gebeten hat für sie zu beten – sozusagen stellvertretend – das war eine Bitte aus dem tiefen Glauben heraus, dass Gott uns letztlich hört und dass seine Liebe jedes Dunkel hell machen kann. Die Macht und Kraft des Gebetes zu Gott war auch in Heikes letzten Lebensstunden eine unumstößliche Wahrheit für sie. Hören wir nicht auf füreinander zu beten. Beten wir gerade für die, denen in den dunklen Stunden des Lebens die Stimme versagt.
more
Die Taufe als Liebeserklärung Gottes
2024/02/23
Es ging um die Taufe, die Erinnerung an unsere Anfänge als Christen, an diesem Abend in einer kleinen Gemeinde im Sauerland. Die traumhaft schöne Kirche war nach der Renovierung neugeweiht worden und Fotos davon hatten mich neugierig gemacht. Ganz hinten ist die sogenannte Alte Kirche mit dem Taufbecken. Von einer Glaswand getrennt, musste man einige Stufen nach unten steigen, um die alte Kirche zu betreten. Weil dort der Taufstein stand, wollte ich diesen geistlichen Abend mit den Gästen dort erleben. Dort rechtzeitig angekommen war ich sehr angetan von der strengen Schönheit des kleinen Raumes. Aber noch mehr hat mich verblüfft, dass der Taufstein weg war. Ratlos und verwirrt habe ich mich umgeschaut und nach dem Taufstein gesucht. Die Küsterin konnte mir weiterhelfen und meinte, ja der Stein ist diese Woche nach vorne in die große Kirche getragen worden und steht jetzt rechts an der Seite. Daraus hat sich dann ergeben, dass wir in der kleinen Kirche das Nachdenken und Austauschen und sogar das über Bibeltexte reden machen konnten. In einer Prozession durch die Kirche sind wir dann nach vorn zum Taufstein gegangen und haben eine Tauferinnerung gefeiert. Nicht mit allen Wassern gewaschen sein, war das Anliegen, sondern getauft und beeinflusst vom Wirken des Heiligen Geistes. Nicht mit allen Wassern gewaschen sein wollen wir, sondern das gute Klima des Evangeliums finden. Nicht mit allen Wassern gewaschen sein wollen wir, sondern mit dem Wasser der Liebe, des Friedens und der Barmherzigkeit. Und sehr beeindruckt waren einige der Teilnehmenden von der Zusage Gottes, Du bist mein geliebter Sohn, meine geliebte Tochter. "Mir sind die Tränen gekommen; sagt eine Teilnehmerin; denn so habe ich das noch nie gehört und gespürt." Die Taufe immer mal wieder zu erinnern und zu verstehen als Liebeserklärung Gottes an seine Kinder ist ein Erstaunen, ein Bewegt und beeindruckt sein mehr als wert. Und wenn Sie am Sonntag zum Gottesdienst gehen und, eigentlich sehr automatisch mit dem Weihwasser ein Kreuzzeichen machen, halten Sie kurz an und bedenken Sie:  Ich bin eine geliebte Tochter, ein geliebter Sohn Gottes.
more
Stühlerücken
2024/02/22
"Stühlerücken" steht ab und zu mal in der Zeitung, wenn in großen Konzernen oder in der Politik gleich mehrere Führungspositionen neu besetzt werden. Oftmals ist damit eine Aufbruchstimmung verbunden, denn neue Besen kehren zumindest anders. Einen Stuhl hat auch jeder Bischof, auf dem er in der Liturgie Platz nimmt, eine Kathedra, wie man auf Griechisch sagt.Das heutige Fest "Kathedra Petri" erinnert an den Bischofsstuhl des heiligen Petrus als Bischof von Rom. Und den kann man sich anschauen, wenn man dort im Petersdom ganz vorne unter dem großen Heilig-Geist-Fenster steht. Die ganze Darbietung mag vielleicht etwas protzig daherkommen, aber mir gefällt die Symbolik, das Setting, in das dieser Stuhl eingebunden ist. Es geht da nämlich um die Lehre der Kirche. Der Stuhl ist der Lehrstuhl. Er steht im Petersdom aber nicht ganz allein für sich. Von unten wird er gestützt durch die vier Kirchenväter Ambrosius, Athanasius, Johannes Chrysostomos und Augustinus. Und über allem schwebt der Heilige Geist.Glaubenslehre ist nicht etwas Statisches. Sie benötigt einmal die Theologie und den Rat der Wissenschaft, aber auch der Gläubigen, um sich den Anfragen der jeweiligen Zeit auszusetzen und immer wieder neu zu begründen. Und der Heilige Geist sorgt immer wieder für den notwendigen frischen Wind. Und so manches Mal im Laufe der Kirchengeschichte ist auch der Lehrstuhl der Kirche immer mal wieder in andere Richtungen etwas verschoben worden.Papst Franziskus hat in den letzten Jahren dafür gesorgt, dass manche Diskussionen neu angestoßen wurden. Und im Moment hat man eher den Eindruck, dass er Angst vor seiner eigenen Courage hat, zwar Leilinien für die Weltsynodenthemen vorlegt, aber ansonsten lieber die alteingesessene Kurie machen lässt.Auch wenn es um bestimmte Positionen immer wieder Streit gibt, so sollten wir bedenken, dass das Gefüge Heiliger Geist, Lehre und Wissenschaft dafür sorgt, dass unser Glaube lebendig bleibt.
more
"Oh, Aua da!"
2024/02/21
Seit meinem Sprunggelenkbruch vor vier Wochen habe ich so eine Unterschenkelorthese, also so einen Plastikstiefel an, der die Beweglichkeit einschränken und den Fuß stabilisieren soll.Und wenn ich dann nach nebenan in die Kirche will, brauche ich noch zwei Unterarmstützen, damit ich den Fuß nicht belaste. Viele von Ihnen haben das an sich selbst schon erlebt und kennen die Einschränkungen und die komplizierten Abläufe, die das mit sich bringt. Viele gute Wünsche bekommt man dann um gute Besserung und viel Geduld und so weiter. Am Sonntag im Gottesdienst saß neben mir ein Herr mit seinem Enkel, der vielleicht ein Jahr alt ist. Er kommt in die Bank neben mich, strahlt mich an und ich strahle zurück. Und dann sieht er meinen dicken Stiefel und die Stöcke und verkündet sehr laut: "Oh, Aua da!" Ja er hatte vollkommen recht. Da war echt viel "Aua da" und ich war amüsiert ob seiner Anteilnahme. Aber wer kleine Kinder hat oder kennt, weiß auch, dass das dann nicht mehr aufhört. Während der ganzen Heiligen Messe, beim Wechseln vom Schoß der Oma auf Opas Schoß, beim Zurückkommen vom "Vater unser" am Altar mit seiner großen Schwester oder dem Kommuniongang mit Papa, immer wenn er meinen Fuß sah, kam laut und deutlich: "Oh, Aua da!" und mit dem Zeigefinger deutlich allen zeigen, wo das Aua ist. Kinder können das laut und ungeniert, ungebremst und ausdauernd.Aber auch viele Erwachsene tun das zurzeit laut und ungeniert. Sie weisen hin, dass kein Brief der Kurie aus Rom etwas stoppen sollte, was helfen wird, den Missbrauch in unserer Kirche endlich aufzuarbeiten und dann zu beenden. Dass kein noch so verzögertes Verfahren gegen Kirchenobere der Aufarbeitung dient und den Eindruck erweckt, dass gegen Chefs mit milderem Maß gemessen wird. Sie weisen hin und halten den Finger drauf, dass es immer noch unerträglich ist, wie mit Frauen in dieser Kirche umgegangen wird. Es ist nicht so einfach, immer und immer wieder laut und deutlich zu sagen, wo in unserer Kirche das große AUA, die großen Verletzungen und Schmerzen sind und wo es notwendig bleibt, sie solange zu benennen und zu beklagen, bis sich etwas ändert, bis Reformen eine Heilung möglich machen und es Menschen möglich macht, in dieser Kirche zu bleiben oder sogar wieder zu ihr zurückzukehren. 
more
Warum denn so ernst?
2024/02/20
Am Sonntag war in der 11 Uhr-Messe auch die Kinderkirche. Die Kinder gehen nach der Eröffnung ins alte Pastorat nebenan und haben eine eigene kindgerechte Katechese zum Thema des Evangeliums. Zur Gabenbereitung kommen sie dann wieder hereingehüpft, gerannt, gegangen, bringen die Kinderkirchenkerze zum Altar und ganz kurz wird benannt, was die Kinder gemacht haben. Soweit gut und richtig schön. Zum Vaterunser kommen die Kinder nach vorn zum Altar und beten es gemeinsam mit den Großen in der ganzen Kirche. Und dann passierte etwas wirklich Berührendes.Beim Aufruf zum Friedensgruß sind sich zwei sehr kleine Kinder so herzlich um den Hals gefallen und haben sich so innig umarmt, dass es eine wahre Wonne war. Alle in der Kirche, die es gesehen haben, hatten ein strahlendes Lächeln im Gesicht und die ganze Kirche war kurze Zeit von Heiterkeit erfüllt. Unsere Gottesdienste sind oft so staatstragend ernsthaft, dass man manchmal das Gefühl hat, nur strenger ernst sei die richtige Form, Gott zu ehren. Wer aber schonmal in anderen Ländern und Kontinenten war und die Gottesdienste dort voller überschäumender Freude erlebt hat weiß, dass es auch anders geht. Wir Deutschen sind eher nicht so voll überschäumenden Temperamentes, aber eine heitere Gewissheit und stille Freude kann uns Glaubende schon ausmachen. Vom Jesuiten Wilhelm Eberschweiler gibt es den wundervollen Einwurf dazu der lautet. "Die Heiterkeit und Freudigkeit des Herzens will ich zu bewahren suchen, um dadurch allen zu zeigen, einem wie guten Herrn ich diene."Wenn ich diese innere Heiterkeit und Freudigkeit aus dem Glauben an den Auferstandenen habe, dann zeigt es sich im Reden, Denken und Tun. Und vielleicht auch manchmal in der Art und Form, wie wir Gottesdienst mitfeiern. Dass unsere Eucharistiefeiern eine feste Form haben, ist ja die eine Seite. Aber eine andere Seite ist die, ob ich ihn mit grimmigem Gesicht absitze, nicht mitbete oder singe, den Nachbarn nicht sehe und hinterher schnell verschwinde. Oder eben ob ich mit heiterem und freudigem Herzen mitfeiere. Wie die beiden kleinen Kinder, die sich herzlichst umarmt und den Frieden gefeiert haben. 
more
Das JETZT macht den Unterschied
2024/02/19
Vor der Sitzung eines Aufsichtsrates, gibt eine Mitschwester immer einen kurzen geistlichen Impuls oder hat ein Gebet oder einen bedenkenswerten Text. Ich finde das eine gute Idee, um das innere Gedankenkarussell anzuhalten und Herz und Verstand und Leib und Seele dahin auszurichten, dem all unser Dienst gelten soll. Und diesmal hatte sie ein Gebet mit.Ein Gebet für gestresste Manager. Es lautet: "Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie im Anfang so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen." Hm, denken Sie vielleicht eventuell nun, damit enden doch fast alle unsere formulierten Gebete und was soll daran was für gestresste Manager sein?Ja das stimmt. Dafür muss ich es jetzt so lesen, wie sie es gelesen hat. "Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie im Anfang so auch jetzt, jetzt, jetzt, jetzt und für alle Zeit und in Ewigkeit. Amen."Das JETZT macht den Unterschied. Im Gottesdienst oder beim gemeinsamen Beten, geht es automatisch von den Lippen und wir würden bestimmt zustimmen, dass es ja wahr ist und wir Gott ehren möchten. Theoretisch und im Hinterkopf ist das sicher auch so. Aber hat das eine Bedeutung für uns im normalen, chaotischen, schmerzlichen, schönen oder stressigen Alltag? Wenn es nicht fromme Theorie bleiben soll, würde es bedeuten, dass ich auch den stressigen Berufsalltag, all die tausend kleinen und einzelnen großen Entscheidungen zur Ehre Gottes tue.Paulus schreibt im Ersten Korintherbrief: "Ob ihr esst oder trinkt oder etwas anderes tut, tut das alles zur Ehre Gottes!" Oder mein Lieblingsausspruch von Teresa von Ávila: "Gott ist auch zwischen den Kochtöpfen." Oder von unserer Gründerin Maria Theresia Bonzel: "Wenn ihr über all eurer vielen Arbeit keine Zeit zum Gebet habt, dann sei eure Arbeit das Gebet zur Ehre Gottes."Wenn Sie also Manager sind oder einen der vielen tausend anderen Berufe ausüben und sich über den Tag gestresst fühlen, denken Sie an das JETZT und erledigen Sie es zur Ehre Gottes. 
more
Unterschätzen wir nicht die vielfältigen Talente
2024/02/16
In unserer Zeitung war dieser Tage eine kleine Notiz. In der Valentinskapelle am Biggesee kann der Festgottesdienst nicht am eigentlichen Festtag, am 14.2.2024, gefeiert werde, weil dieser Tag auf den Aschermittwoch fällt. So wird der Gottesdienst auf den heutigen Freitag verlegt und dazu und zum gemütlichen Beisammensein im Anschluss herzlich eingeladen.Ich bin eher ein Fan davon, die Feste zu feiern wie sie fallen, aber mir gefällt es gut zu entscheiden: Ein Festgottesdienst würde auch auf den Aschermittwoch passen, aber ein anschließendes Feiern eher nicht. Die Geschichte rund um diese Kapelle macht auch noch einmal deutlich, wenn mir etwas wichtig ist, engagiere ich mich dafür. Eine Bürgerinitiative kümmert sich seit vielen Jahren um die kleine Kapelle, hält sie offen, schmückt sie und achtet auf das Umfeld. Der Vorplatz wurde neugestaltet und Bänke laden zum Bleiben ein. In der Weihnachtszeit war eine schöne Krippe darin aufgebaut und auch sonst gehen immer wieder Spaziergänger hinein und verweilen kurz.Was ist mir, was ist Ihnen so wichtig, dass Sie dafür Zeit, Geld, Engagement aufwenden? Die Fastenzeit ist eine gute Gelegenheit mal wieder zu schauen, wo mein Einsatz, meine Ideen, meine Beteiligung gefragt sein könnten und etwas neu beginnen kann. Und vor allem etwas, was nur ich, was nur Sie können und niemand anders. Unterschätzen wir nicht die vielfältigen Talente die jeder von uns hat, die in uns schlummern und die wir zum Teil noch gar nicht ausgepackt und ausprobiert haben.Das Schlussgebet heute hilft noch einmal zu verstehen, dass oft keine großen Dinge sein müssen, dass nicht die Größe des Werkes wichtig ist, sondern das Herz, das Herzblut, mit dem wir etwas tun. Da heißt die erste Zeile: "Allwissender Gott, du siehst nicht auf unsere äußeren Werke, sondern auf unser Herz." Womit wir wieder bei Valentin und der kleinen Kapelle am See wären. Der Heilige Valentin hatte ein Herz für Liebende und die Bürgerinitiative hat ein Herz für den Erhalt und die Pflege seiner Kapelle. 
more
Ruhig mal die Routine aufbrechen!
2024/02/15
Vorgestern Abend nach der Vesper, haben wir unsere Stundenbücher, also die Bücher, aus denen wir die täglichen gemeinsamen Gebetszeiten lesen, umsortiert: die normalen, also die für den Jahreskreis in den Schrank geräumt und die Bücher zur Fasten -und Osterzeit hervorgeholt. Und manche von uns hat im Stillen gedacht: Okay, Buße, Reue, Fasten, Lieder in Moll statt in Dur und kein Halleluja und so. Und dann wurde es kompliziert: die Hymnen separat, die Psalmen nochmal an anderer Stelle, die Lesungen und der Rest dann nochmals an einem anderen Ort. Für unsere indische Gastschwester und unsere Laudesmitbeter, war es noch komplizierter. Sie hatten sich jetzt seit Wochen an das alte Buch gewöhnt, die Bändchen und Einlageblätter lagen an den richtigen Stellen und sie konnten routiniert mitbeten und singen. Ach und jetzt wieder alles neu und anders und es braucht wieder Übung, bis man richtig drin ist. Wie es uns mit dem neuen Gebetbuch ergangen ist, ist es wahrscheinlich auch mit der Fastenzeit. Sie kommt einfach und ist jetzt da, ob es mir passt oder nicht und das allein ist schon eine gute Chance. Es ist nicht so verkehrt, mal aus den Routinen heraus zu kommen und etwas anders und neu zu machen. Und diese ersten Tage nach dem Aschermittwoch sind noch solche Tage. Viele von uns und Ihnen haben vielleicht schon eine Idee, was sie in dieser Zeit machen oder lassen wollen. Aber es ist noch neu und ungewohnt. Eine Aktion in der Fastenzeit in einem kleinen Ort im Sauerland trägt den spannenden Titel gottRAUMgeben. Geben Sie doch in dieser Fastenzeit Gott neu Raum in Ihrem Tag. Und ob es fünf Minuten durchatmen am Fenster am Morgen, fünf Minuten Stille in der Mitte des Tages, oder fünf Minuten ein Gebet am Abend ist, geben Sie Gott Raum in Ihrem Tag, Ihrer Wohnung, Ihren Abläufen, Ihrem Denken und Tun. Und Gott wird mit Ihnen sein.
more
Kehr um und glaub an das Evangelium
2024/02/14
Am Aschermittwoch, also heute, beginnt die 40-tägige Fastenzeit vor Ostern. Seit Ende des 11. Jahrhunderts gibt es die Tradition, sich an diesem Tag in Gottesdiensten ein Aschenkreuz auf die Stirn zeichnen oder Asche aufs Haupt streuen zu lassen. Die aus gesegneten Palmzweigen vom Vorjahr gewonnene Asche gilt als Symbol der Trauer und Buße.Das Aschenkreuz steht für den Beginn der Bußzeit und zugleich für die Hoffnung der Christen auf Auferstehung. In den vergangenen Pandemiejahren wurde kein Aschenkreuz auf die Stirn gezeichnet, sondern Asche auf den Kopf gestreut. Das ist die viel frühere und ursprünglichere Form dieses Startsignals in die Fastenzeit.Manche kennen vielleicht noch die Formulierung: "Oh, Asche auf mein Haupt," oder "in Sack und Asche gehen" wenn man einen Fehler zugibt und sich entschuldigen möchte. Ich habe mal nachgesehen, warum die Asche so das normale Mittel für den Beginn der Fastenzeit ist: Asche ist seit Jahrhunderten ein vielfältig verwendetes Putz- und Scheuermittel. Man kann damit Silber reinigen, Fußböden wischen, Wäsche waschen, Geschirrspülen. Aber man kann Asche auch als Dünger und Schädlingsbekämpfer und Unkrautvernichter einsetzen. Und so in unser religiöses Leben übersetzt ist das auch notwendig: wir müssen schon manches in unserem Leben mal abstauben und reinigen und putzen, damit wieder deutlich wird, wozu wir als Christen so da sind: wir sollen und wollen Jesus Christus nachfolgen und versuchen, nach seinem Evangelium zu leben. Und da ist die Asche als Dünger auch nicht so verkehrt, damit Neues und Gutes wachsen kann und der Auftrag: "Kehr um und glaub an das Evangelium" durch uns und unser Tun und Beten Hand und Fuß bekommt und das Reich Gottes unter uns Wachsen und Gedeihen kann. Der eigentliche Grund für all unser Mühen steht in der heutigen Lesung. Da heißt es: Daran sollst du erkennen: Jahwe, dein Gott, ist der Gott; er ist der treue Gott; noch nach tausend Generationen achtet er auf den Bund und erweist denen seine Huld, die ihn lieben und auf seine Gebote achten.Versuchen wir es ernsthaft. Sieben Wochen sind dafür eine gute Zeit.
more
Herr, schenke mir Sinn für Humor
2024/02/13
Heute ist der Veilchendienstag, so sagt man jedenfalls in karnevalsverrückten Gegenden. Und wieso Veilchendienstag? Eine Erklärung lautet, dass in Alfter, im Vorgebirge, viele Jahrzehnte Veilchen gezüchtet worden sind, die dann im Karneval verkauft wurden. Andererseits stehen Veilchen für Bescheidenheit, Anstand, Hoffnung, Treue und Liebe. Am Veilchendienstag kommt man nach langem, ausgiebigem und ausgelassenem Feiern wieder zur Besinnung und mancher ist vielleicht auch froh, dass er mit einem blauen Veilchenauge davongekommen ist oder jetzt bescheiden sein muss, weil an den Feiertagen sein ganzes Erspartes draufgegangen ist.Als nachdenkenswerte, freundliche Gabe für diesen Tag habe ich für Sie das augenzwinkernde Gebet von Thomas Morus mitgebracht, der vor fünfhundert Jahren gelebt hat und es ausdrücklich ein Gebet um Humor nennt. Er betet also:"Schenke mir eine gute Verdauung, Herr, und auch etwas zum Verdauen. Schenke mir Gesundheit des Leibes mit dem nötigen Sinn dafür, ihn möglichst gut zu erhalten. Schenke mir eine heilige Seele, Herr, die im Auge behält, was gut und rein ist, damit sie sich nicht einschüchtern lässt vom Bösen, sondern Mittel findet, die Dinge in Ordnung zu bringen. Schenke mir eine Seele, der die Langeweile fremd ist, die kein Murren kenntund kein Seufzen und Klagen, und lasse nicht zu, dass ich mir allzu viel Sorgen mache um dieses sich breit machende Etwas, das sich "Ich" nennt. Herr, schenke mir Sinn für Humor. Gib mir die Gnade, einen Scherz zu verstehen, damit ich ein wenig Glück kenne im Leben und anderen davon mitteile. Amen.“
more
Denken wir an Gott und seien wir heiter!
2024/02/12
Die Karnevalsmuffel haben die Hochburgen an Rhein und Main längst verlassen und machen irgendwo weit weg einen Kurzurlaub. Alle anderen, mich inbegriffen, werden langsam aber sicher hibbelig und vorfreudig aufgeregt und können es kaum erwarten, dass es endlich losgeht – der vielgeliebte Rosenmontagszug. Für mich diesmal nur am Fernseher aber für viele live und in Farbe in Köln, Mainz, Bonn oder auch in den vielen kleinen Städtchen und Dörfern. Aber, aber es ist doch Krieg, da kann man doch nicht feiern? Ja, der Krieg dauert immer noch an und ein Ende ist nicht abzusehen. Aber wir feiern, weil nach all dem Schrecklichen der letzten Jahre die Sehnsucht nach Gemeinschaft, nach Miteinander Singen und Tanzen, sich verkleiden und vergnügt sein, so groß ist. So ist das Leben: Krieg und Frieden, Freude und Leid, Angst und Jubel, Trauer und Erlösung liegen so dicht beieinander, dass es, gerade in unserer Zeit fast mit den Händen greifbar wird. Singen gegen die Angst, zusammenschunkeln gegen die Einsamkeit, Jubeln und Lachen gegen die Mächte des Bösen und des Verderbens. Die einen mögen es Schicksal nennen, gegen das man ohnehin nichts machen kann. Aber andere, ich auch, leben eher aus einer Hoffnung und einer Gewissheit.  Die Gewissheit, dass die Menschen, schon oft, unlösbar scheinende Katastrophen und Kriege überstehen und wieder neu anfangen konnten und die Hoffnung, dass da ein guter Gott ist, dem wir nicht gleichgültig sind, sondern der uns liebt und unsere Wege mitgeht – in Kreuz und Leid, in Lust und Fröhlichkeit und in allen grauen Farben dazwischen. Ein Wort von Johann Wolfgang Goethe, dem großen Dichterfürsten hat mich heute überrascht und so mag ich es Ihnen gerne mit in den Tag geben. Er sagte einmal: "Wenn ich an Gott dachte, war ich heiter und vergnügt." Denken wir heute also zwischendurch immer mal an Gott und seien wir heiter und vergnügt. 
more
Mit Gottvertrauen ein großes Werk tun!
2024/02/09
Ich denke ganz oft, dass wir in schwierigen Zeiten leben und viele von Ihnen denken das auch. Aber wenn ich dann an die Zeiten von Mutter Maria Theresia denke, scheinen mir unsere Probleme echt kleiner. Schon zwölf Jahre nach der Gründung der Gemeinschaft 1863 gab es drastische Verbote durch die damalige Regierung. Es durften keine neuen Mitglieder mehr in die Ordensgemeinschaft aufgenommen werden, das Waisenhaus musste geschlossen werden und Vieles mehr. Lediglich die Krankenpflege war noch möglich, aber in Olpe nur, wenn die Schwestern gerufen wurden und ansonsten nur in den umliegenden Dörfern. Und noch dazu machte der Protektor der Vinzentinerinnen, die im Krankenhaus tätig waren, Mutter Theresia das Leben schwer. Mit Verleumdungen und falschen Behauptungen, mit Anzeigen beim Bischof in Paderborn hat er alles versucht, die Franziskanerinnen aus Olpe zu vertreiben.Dabei sind mir bei Mutter Theresia zwei wichtige Wesenszüge aufgefallen. Zum einen hat sie den Anordnungen der Regierung und der örtlichen Behörden Folge geleistet und alles getan, um die Schwestern und ihre junge Gründung zu schützen. Aber dann hat sie immer auch mit Mut und Courage und einer ziemlichen Portion Bauernschläue, Wege gefunden, die die weitere Existenz möglich gemacht hat. Sie selbst hätte das wohl eher als Gottvertrauen bezeichnet und da ist ja auch was dran.  Als 1900 die Generaloberin der Vinzentinerinnen zu ihr gekommen ist, um sie zu bitten, das Olper Krankenhaus zu übernehmen, hat sie ihr nichts davon erzählt, wiesehr sie in den vielen Jahren unter dem Konflikt mit dem Protektor der Vinzentinerinnen gelitten hat.  So sind im Juli 1900 die ersten Olper Franziskanerinnen ins Krankenhaus eingezogen und haben dort bis 2005 den Dienst an den Kranken und Sterbenden und an den Müttern und ihren Kindern getan. Heute am Gedenktag der Seligen Maria Theresia Bonzel findet wieder die Lichterprozession zu ihren Ehren statt. Sie beginnt um 18.00 Uhr in der Mutterhauskirche mit der Litanei für die Stadt Olpe.
more

Podcast reviews

Read Morgenimpuls podcast reviews


0 out of 5
0 reviews

Podcast sponsorship advertising

Start advertising on Morgenimpuls & sponsor relevant audience podcasts


What do you want to promote?

Ad Format

Campaign Budget

Business Details